Home Office – Das Modell für die Zukunft?

Das Thema Homeoffice beschäftigt nun schon längere Zeit die Personalbranche. Anfang des Jahres hatte ungefähr jeder sechste Beschäftigte in Deutschland (etwa 16%) eine Telearbeitsvereinbarung. Zudem wurde zusätzlich auch ohne eine solche Regelung im Eigenheim gearbeitet.

Enormer Anstieg an Telearbeit

Das Thema Homeoffice beschäftigt nun schon längere Zeit die Personalbranche. Anfang des Jahres hatte ungefähr jeder sechste Beschäftigte in Deutschland (etwa 16%) eine Telearbeitsvereinbarung. Zudem wurde zusätzlich auch ohne eine solche Regelung im Eigenheim gearbeitet. Dabei befanden sich nur bestimmte Gruppen, wie bspw. Eltern, im Durchschnitt für 1-2 Tage in der Woche im Homeoffice. Von zu Hause arbeiten war für viele eine Art Sonderstatus. Doch dann kam Corona und mitunter eine enorme Veränderung der Arbeitssituation. In der Lockdown-Phase arbeiteten plötzlich zwischen 35-39% der Beschäftigten von zu Hause aus. Verändert hat sich dabei, dass durchweg alle Generationen, für meistens 5 Tage die Woche, ins Homeoffice gingen. (1) Schon länger war klar, dass Personaler sich künftig auf eine Transformation vorbereiten mussten. Dass sie dann aber so schnell kommt, damit konnte laut Inga Dransfeld-Haase, Präsidentin des Bundesverbandes der Personalmanager (BPM), keiner rechnen. (4)

Führungskräfte müssen individueller handeln

Im Zuge der Pandemie wurde Kurzarbeit über Nacht zum Massengeschäft. Die Rolle der Personaler hat an Bedeutung gewonnen und ist somit deutlicher in die Unternehmensführung gerückt. Somit haben auch Führungskräfte an Bedeutung gewonnen. Die Lernkurve war steil – für Führungskräfte hat sich schlagartig einiges geändert. Vieles, was bisher nur theoretisch durch Schulungen bekannt war, muss jetzt plötzlich praktisch angewandt und umgesetzt werden. (4) Führungskräfte müssen spezifischer führen und auf die verschiedenen Bedürfnisse der Mitarbeitenden Rücksicht nehmen. So kommen viele Arbeitnehmer mit der Situation gut allein zurecht, manchen fehlt der persönliche Kontakt, anderen wiederum die Meetings, um sich zu organisieren. Für eine gelungene Führung seien mitunter die sogenannten Soft-Skills für Führungskräfte wichtig, insbesondere Kommunikation, Fürsorge und Vertrauen. (3) Infolgedessen sind hauptsächlich folgende Verhalten hilfreich und sinnvoll:

1. Besonnenes und kein übertriebenes Agieren, ohne die Perspektive aus dem Auge zu verlieren

2. Offenheit für Ideen

3. Abwägen von notwendigen und unwichtigen Aufgaben

4. Führungsverhalten auf Mitarbeitergruppen anpassen

Es wird also deutlich, dass sowohl Management- als auch Leadership-Skills notwendig sind. Dabei ist nicht, wie früher, die intrapersonelle Sicht, sondern vielmehr ein interpersoneller Ansatz zielführend. Das heißt, dass nicht eine Person alle notwendigen Kompetenzen beherrschen muss, sondern die Kompetenzen im Führungsteam oder im Team vorhanden sein sollen. (2)

Doch was wird die Zukunft bringen?

Claudia Heser, Beisitzerin im BPM, wünscht sich vor allem einen Weg hin zur Wochenarbeitszeit. Die Arbeitsschutzvorgaben müssen eingehalten werden. Die Zukunft des Homeoffice sieht größtenteils eine Kombination aus Homeoffice und Präsenzarbeit vor. Diese hybriden Modelle sind aber leider nicht in allen Berufen umsetzbar, in der Produktion ist Homeoffice bspw. nicht möglich. (4) Dennoch sei laut aktuellen Studien die Arbeitnehmerzufriedenheit branchenübergreifend immer weiter angestiegen. Dies lässt sich vor allem auf eine Gewöhnung an neue Abläufe, technische Werkzeuge und Kommunikationskanäle zurückführen. Ein geregelter und organisierter Arbeitsablauf zu normalen Zeiten ist nämlich nicht von Anfang an gegeben gewesen. Allerdings stellen sich viele die Frage, ob Homeoffice zu schlechteren Kommunikationswegen und sinkender Loyalität innerhalb des Teams führt. So zeigt eine FIT-Umfrage, dass die Kontaktpersonen in der Corona Krise weniger geworden sind. Waren die Teilnehmenden vor der Krise noch im Durchschnitt mit zehn bis 15 Kollegen und Kolleginnen im Kontakt, waren es im Homeoffice nur noch fünf bis neun Personen. Auch wenn die Zahlen der Beschäftigten im Homeoffice wieder zurückgehen, zu weniger Homeoffice will aber dennoch kaum ein Unternehmen zurück. (1) Trotz der plötzlichen Veränderungen wurden überwiegend positive Erfahrungen gesammelt. Eltern haben sich abgewechselt und zwischen durch auch noch Homeschooling betrieben. (4) Personalmanagement-Expertin Rump blickt hybriden Modellen positiv entgegen: „Wir werden nicht mehr in die alte Welt zurückgehen.“. (1)

REHSEARCH im Lockdown

Auch wir nehmen die Trends zum mobilen Arbeiten wahr. Aber, was bei vielen unserer Kunden erst durch die Pandemie umgesetzt wurde, ist bei REHSEARCH schon lange Standard. Unsere Mitarbeitenden haben durch die passende technische Ausstattung und eine Vertrauensarbeitszeit die Möglichkeit von überall aus zu arbeiten. Homeoffice war somit schon vor der Corona-Krise möglich. Im Zuge des Lockdowns waren wir daher in der Lage, wie gewohnt unseren Tätigkeiten nachzugehen und so auf die zeitlichen Bereitschaften unserer Klienten zu reagieren.

Quellen:

1:Redaktionsnetzwerk Deutschland (10.07.2020): Nach Corona: Darum ist Homeoffice ein Modell für die Zukunft, Unter: https://www.rnd.de/wirtschaft/nach-corona-darum-ist-homeoffice-ein-modell-fur-die-zukunft-3R2NBAFP55ALFK2ZWVRCV2V7J4.html (Abgerufen: 17.09.2020)

2: Rump, Claudia (09.04.2020): Personalpolitik in der Corona-Krise, Unter: https://www.haufe.de/personal/hr-management/studie-zu-personalpolitik-in-der-corona-krise_80_513850.html (Abgerufen: 17.09.2020)

3: Wilke, Felicitas (16.09.2020): Neue Qualitäten gefragt, Unter: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fuehrung-new-work-corona-krise-soft-skills-leadership-organisation-1.5033982 (Abgerufen: 17.09.2020)

4: Bös, Nadine (13.09.2020): „Chefs müssen loslassen“, Unter: https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/buero-co/personalarbeit-in-coronazeiten-chefs-muessen-loslassen-16947223.html (Abgerufen: 17.09.2020)

Artikelfoto: unsplash / @bycathy