Warum überhaupt eine Maske?
Ganz einfach! Der Übertragungsweg erfolgt über eine Tröpfcheninfektion. Die Tröpfchen entstehen beim Sprechen, Husten oder Niesen und können dadurch über die Atemluft an Dritte weitergegeben werden (vgl. (1) Robert Koch Institut 2020). Durch eine Atemmaske in jeglicher Form kann verhindert werden, dass grobe Tröpfchen in die Atemluft gelangen. Dadurch schützt man sich erstmal nicht selbst, sondern seine Mitmenschen. Das Motto lautet: schütze du den anderen, der andere schützt dich, oder: PROTECT EACH OTHER.
Welche Maskenarten gibt es und inwieweit unterscheiden diese sich voneinander?
1. DIY-Masken
Wir kennen Sie alle – unsere schönen und kreativ gestalteten Must-Have-Accessoires 2020: Diese sind nur für den privaten Gebrauch, da Sie durch fehlende Test- und/oder Prüfverfahren nicht als Medizinprodukt gelten (vgl. (2) Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte 2020). Das Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte geht davon aus, dass durch das Tragen die Geschwindigkeit des Atemstroms und/ oder der Auswurf von Speichel, Tröpfchen sowie Schleim reduziert werden kann (vgl. ebd.). Ebenso kann dadurch das innere Bewusstsein für „social distancing“ gestärkt werden (vgl. ebd.).
2. Mund-Nasen-Schutz
Auch hier steht der Fremdschutz im Fokus (vgl. ebd.). Diese bekannten und gängigen OP-Masken unterliegen einem Prüfverfahren und sind nach DIN EN Norm sowie CE-Zertifikat zertifiziert und gelten daher als anerkanntes Medizinprodukt (vgl. ebd.).
3. FFP2/3-Masken
Sind ebenso wie der Mund-Nasen-Schutz anerkannte Medizinprodukte und entsprechend zertifiziert (vgl. ebd.). Diese können sowohl einen Fremdschutz als auch einen Eigenschutz bieten. Vorsichtig! Der Fremdschutz besteht nur bei einer Maske ohne Filter!! (vgl. ebd.).
Muss ich mir jetzt schnell eine FFP2/3- Maske zulegen, um mich schützen zu können? Welche Maske soll ich am besten anwenden?
Die Empfehlungen sind klar und eindeutig: Die FFP2/3- Masken sollen in der aktuellen Situation nur dann eingesetzt werden, wenn man mit infizierten Menschen des Covid-19 Virus in Kontakt kommt. Sprich besonders in medizinischen Berufen bei einem Kontakt oder potenziellen Kontakt mit einem an Covid-19 Infizierten, damit das medizinische Personal sich bestmöglich schützen kann (vgl. (3) Robert Koch Institut 2 2020). Der besondere Fokus gilt dem medizinischen Personal bei der Durchführung von Intubationen und/oder Bronchoskopien (vgl. ebd.).
Was sollte ich über den Mund-Nasen-Schutz und die FFP2/3 wissen?
In Anbetracht der derzeitigen Pandemie und den damit verbundenen Lieferengpässen für Schutzkleidung, sollte unbedingt das Verteilen der FFP2/3-Masken reflektiert werden! Das Pflegepersonal sollte bestmöglich geschützt werden. Eine FFP2/3-Maske ist nur bei Covid-19 Patienten oder Patienten mit Verdacht auf Covid-19 angebracht und sinnvoll anzuwenden. WICHTIG: Eine Filterfunktion der Masken kann gefährlich sein, sobald der Träger nicht in Kenntnis über eine Infizierung seinerseits ist. Durch die Maske mit Filter, gelangt die gefilterte Atemluft zwar zum Träger, macht aber bei einer Infizierung keinen Sinn, da die Atemluft des Trägers dennoch ungefiltert nach außen abgegeben wird. Das heißt, der Infizierte mit einer FFP2/3 Maske mit Filter, verteilt trotzdem seine Viren in der Atemluft. „Masken mit Ventil filtern nur die eingeatmete Luft und sind daher nicht für den Fremdschutz ausgelegt.“ (2) Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte. Die FFP2/3-Masken unterscheiden sich dabei ebenso voneinander. Der wesentliche Unterschied liegt dabei zum einen bei der Zertifizierung nach EU-Richtlinien und zum anderen bei der Wiederverwendungsmöglichkeit. Die Wiederverwendung der Masken ist ein Kompromiss aufgrund des derzeitigen weltweiten Mangels an adäquaten Schutzmaterialien: So ist also FFP-Maske nicht gleich FFP-Maske!
ACHTUNG: Laut der Deutschen Lungenstiftung e.V. gibt es Einweg-Atemmasken vom Typ N95% und KN95%
(vgl. (4) Deutsche Lungenstiftung e.V. 2020). Diese filtern allerdings nicht die gesamte Atemluft. Während die N95% nach einem US-Standard hergestellt wird, entsprechen die KN95% Standards aus China und sind somit nicht mit den FFP2 Masken zu vergleichen sowie durch den fehlenden Europäischen Standard nicht als Medizinprodukt in vollem Maße anzuerkennen
(vgl. (5) Bundesministerium für Arbeit und Soziales/ Bundesministerium für Gesundheit 2020, S.1ff.; (6) Personal Safety Division 2020,S. 1f.). Des Weiteren ist der richtige Umgang mit einer Maske jeglicher Art zu beachten: Denn dadurch lässt sich erkennen, dass auch ein Mund-Nasen-Schutz wie eine OP-Maske seinen Sinn und Zweck erfüllt. „Eine frühere Laborstudie an Dummies hatte gezeigt, dass die chirurgischen Gesichtsmasken besser sind als ihr Ruf, wenn die Masken lückenlos auf der Haut anliegen: Viren wurden in einer Testserie in bis zu 94,5 % zurückgehalten
(siehe Clinical Infectious Diseases 2012, Band 54, Seite: 1569-77)“ (vgl. (4) ebd.).
Warum reicht ein Mund-Nasen-Schutz? – Zusammenfassung
1. Bei richtiger Anwendung werden fast 95% der Viren zurückgehalten.
2. Der Fremdschutz steht im Fokus, um grobe Tröpfchen nicht zu verteilen und die Bevölkerung zu schützen.
3. Der Eigenschutz steht im Fokus bei direktem oder potenziellem Kontakt mit einem an Covid-19 Infizierten -> Erst dann sind FFP-Masken sinnvoll!
4. Eine reflektierte und ressourcenorientierte Ausgabe an FFP2/3 Masken ist essentiell! (Aufgrund des weltweiten Mangels an Schutzmaterialien sind FFP2/3-Masken das höchste Gut für das Pflegepersonal im Umgang mit an Covid-19 erkrankten Menschen)
5. FFP-Maske ist nicht gleich FFP-Maske! Sie bringt bei Nichtwissen und Unachtsamkeit Gefahren mit sich.
6. Augen auf beim Maskenkauf: Eine N95%/ KN95%-Maske entspricht nicht den Standards einer FFP2/3-Maske.
Daher: FFP-Masken willkürlich verteilen und tragen ist kein Statussymbol im Jahr 2020. Die Gesellschaft muss weltweit zusammenhalten und die knappen Schutzmaterialien gezielt und reflektiert verteilen. Das Pflegepersonal muss optimal geschützt werden – besonders im direkten oder potenziellen Kontakt mit Covid-19 Patienten. Daher ist das geeignete und hochwertige Schutzmaterial für diese Zielgruppe bestimmt. Klassische OP-Masken erfüllen Ihren Zweck mit der Intention des gegenseitigen Schutzes (vgl. Bundesregierung, Gesundheitsministeriums, Robert-Koch-Institutes, etc.).
Die Empfehlungen sind klar und eindeutig: Die FFP2/3- Masken sollen nur DANN eingesetzt werden, wenn man mit infizierten Menschen des Covid-19 Virus in Kontakt kommt!
Matthias Menne - MSc. Pflegewissenschaft
Sina Wagenknecht - cand. B.A. Pflegewissenschaft
Julian Stranzky - B.A. Pflegewissenschaft/ M.A. Sozialmanagement
Steffen Post - Dipl. Pflegewissenschaft
Sebastian Klippel - Dipl. Pflegewissenschaft
Literaturverzeichnis